Lokale Agenda 21 Ibbenbüren e.V.

GLOBAL DENKEN - LOKAL HANDELN

Von Rio...

Im Juni 1992 trafen sich über 170 Staats- und Regierungschefs aus aller Welt in der brasilianischen Stadt Rio de Janeiro, um an der Konferenz 'Umwelt und Entwicklung' der Vereinten Nationen teilzunehmen, dem sogenannten Erdgipfel.

Der Hintergrund der Konferenz war die Erkenntnis, dass die unveränderte Fortführung der Lebens- und Wirtschaftsweise vieler Menschen und Länder auf der Welt - insbesondere in den industrialisierten Ländern - dazu beitragen würde, Umweltverschmutzung und Armut auf der Erde noch weiter zu fördern. Neue Wege im Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen lokal, weltweit und im Interessenausgleich zwischen armen und reichen Ländern sowie zwischen den Geschlechtern und Generationen sollten gesucht werden.

Die Konferenz hat den Begriff der nachhaltigen oder auch zukunftsfähigen Entwicklung als oberstes Ziel übernommen. Maßnahmen gelten als 'nachhaltig', wenn sie dazu beitragen, die natürlichen Lebensgrundlagen für die nachfolgenden Generationen zu sichern, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen danach ausrichten und die sozialen Bedingungen ausreichend berücksichtigen. Ein Ergebnis der Konferenz von Rio ist das umfangreiche Dokument 'Agenda 21':

Die Agenda 21 enthält den Auftrag an alle Staaten, das Gleichgewicht zwischen Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft in unserer Welt wiederherzustellen. Die wichtigste Aussage der Agenda 21 ist:

Die Bereiche Umwelt (Ökologie), Wirtschaft (Ökonomie) und Gesellschaft (Soziales) sollen gleichberechtigt nebeneinander stehen! Kein Bereich soll gegenüber den anderen Bereichen den Vorzug erhalten bzw. auf Kosten der anderen Bereiche im Vordergrund stehen!

Wie das funktionieren kann, zeigt das folgende 'magische Dreieck' der Nachhaltigkeit:

Magisches Dreieck der Nachhaltigkeit

Quelle: www.learn-line.nrw.de

Zurück zum Seitenanfang

Abschließend sollen an dieser Stelle noch einige Begriffe näher erläutert werden, die im Text genannt wurden und wichtig für das Verständnis der Agenda 21 sind:

 

Agenda 'agenda' kommt ursprünglich aus dem Lateinischen und bedeutet 'was zu tun ist'. Im heutigen Sprachgebrauch versteht man unter Agenda zum Beispiel einen Terminplan oder eine Tagesordnung - eben eine Aufstellung über das, was zu erledigen ist.
Agenda 21 '21' steht symbolisch für das 21. Jahrhundert. Mit Agenda 21 ist also eine Auflistung dessen gemeint, was im 21. Jahrhundert zu tun ist.
Nachhaltigkeit Dieser Begriff kommt ursprünglich aus der Forstwirtschaft und meint, dass dem Wald nicht mehr Bäume entnommen werden sollen, als nachwachsen können. Nachhaltigkeit im Sinne der Agenda 21 bedeutet, dass Entwicklungen nachhaltig sind, wenn sie im weltweiten Maßstab
  • umweltverträglich,
  • sozial gerecht und
  • wirtschaftlich tragfähig sind.
Diesem Verständnis von Nachhaltigkeit liegt eine Definition des Begriffes aus dem sogenannten Brundland-Bericht (benannt nach Gro Harlem Brundtland, der damaligen Vorsitzenden der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung) zu Grunde. Dieser Bericht aus dem Jahr 1987 war ein ganz wesentlicher Anstoß zur Konferenz von Rio 1992. Nachhaltigkeit wird dort wie folgt definiert: "Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können." (Brundtlandbericht > Weltkommission für Umwelt und Entwicklung: Unsere gemeinsame Zukunft. Deutsche Ausgabe, hrsg. von Volker Hauff. Greven 1987, S. 46).

Zurück zum Seitenanfang